Bad Birnbach
Damals und heute
Unser Ort ist heute über 1200 Jahre alt. Die erste urkundliche Erwähnung fand am 24. Juni 812 statt, als die Edlen Ruman und Gebhard ihr Vermögen in Birnbach an die Passauer Stiftungskirche überschrieben. Die Geschichte geht aber sicher noch viel weiter zurück, sogar bis in die Hallstattzeit, wie etwa die Hügelgräber in Aunham beweisen. Und auch die Römer waren wohl in der Gegend. Immer wieder wurden die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, etwa als die Ungarn ein ums andere Mal in Bayern einfielen, oder die Schweden in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Eine erste Blütezeit verdankte man dem Geheimen Ratskanzler Caspar von Schmid, der 1673 den Ort Birnbach kaufte und eine Hofmark errichtete. Er holte das Braurecht und das Marktrecht nach Birnbach und sorgte damit für einen bis dahin nicht gekannten wirtschaftlichen Aufschwung. Im 2. Weltkrieg hatte Birnbach einen hohen Blutzoll zu leisten. Danach waren Hunderte von Flüchtlingen im Ort und mussten ebenso wie die Einheimischen ums nackte Überleben kämpfen. In den 1960er-Jahren drohte das Rottal – und damit auch Birnbach – einmal mehr auszubluten, aber auf andere Weise. Die Technisierung in der Landwirtschaft setzte enorm viele Arbeitskräfte frei. Wer arbeiten oder sich qualifizieren wollte, konnte kaum bleiben. Erst die „jungen Wilden“ um Hans Putz bereiteten diesem Trend ein Ende. In der Zeit der Gebietsreform wurde aus sechs Altgemeinden die heutige Großgemeinde geformt. Die Rottal Terme wurde 1976 gegründet. 1984 erfolgte die Markterhebung, 1987 wurde der Markt Birnbach schließlich zum „Bad“ geadelt. Heute zählt die Marktgemeinde rund 5.700 Einwohner und rund 700.000 Übernachtungen im Jahr. Einheimische und Gäste dürfen sich über eine hohe Aufenthalts- und Lebensqualität freuen. Über vieles, was dazu beiträgt, berichten wir in dieser Broschüre, Einrichtungen wie der Bella Vista Golfpark, die Sing- und Musikschule, die Rottal Terme oder die Sport- und Freizeitanlagen seien deshalb hier nur exemplarisch genannt. Die Entwicklung geht freilich unvermindert weiter – mit Innovationen wie dem ersten autonom fahrenden Kleinbus Deuschlands oder der neuen Kompaktkur „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“.
Das Wappen des Marktes Bad Birnbach
Geteilt von Rot und Silber, oben eine goldene Hirschstange, unten ein roter Rosenzweig.
Der Inhalt des Hoheitszeichens ist wie folgt zu begründen: Aus mehreren ehemaligen Adelsherrschaften wurden für eine Repräsentation im neuen Gemeindewappen wegen ihrer besonderen Bedeutsamkeit für die geschichtliche Entwicklung der beteiligten Orte eine Seitenlinie der Grafen von Tattenbach als Hofmarksinhaber in Hirschbach (mit dem redenden Wappen einer Hirschstange) sowie die ab 1670 in Birnbach ansässige Familie von Schmid, aus der der bayerische Kanzler Caspar von Schmidt entstammte (Wappen: Rosenzweig) ausgewählt. Durch die Farbgebung Silber und Rot wird zudem auch der Gemeindeteil Brombach angesprochen, da diese Farben in den Wappen einiger Inhaber dieser früheren Hofmark, namentlich der Familien v. Prachbeck, v. Venningen und v. Molzer dominieren.