Würding-Gögging | Bad Birnbach Zum Inhalt springen Zur Navigation springen
Würding-Gögging

Würding-Gögging

Wanderung

Von Würding geht es zum Inn. Über einen schönen Wanderweg folgen Sie diesem 3 km und gehen dann über Gögging wieder zurück Richtung Würding

  • Typ Wanderung
  • Schwierigkeit
  • Dauer 1:55 h
  • Länge 7,9 km
  • Aufstieg 10 m
  • Abstieg 10 m
  • Niedrigster Punkt 312 m
  • Höchster Punkt 321 m

Beschreibung

Auf dieser Runde geht es hinaus in die Innauen bei Bad Füssing. Vorneweg: Die Tour ist in der beschriebenen Form nicht ausgeschildert. Ein Download der Streckendaten und die Nutzung der Bad-Birnbach-App wird daher empfohlen. Die Gemeinde Bad Füssing existiert in ihrer heutigen Form seit 1971. Damals wurde aus den Gemeinden Safferstetten, Egglfing, Aigen und Würding die heute bekannte kommunale Struktur. Damit wurde natürlich auch dem aufstrebenden Heilbad Rechnung getragen. Eine ähnlich rasante Entwicklung wie in Füssing (seit 1969 „Bad“ Füssing) kannte man im deutschen Bäderwesen bis dato schlichtweg nicht. Ist die jüngere Geschichte also zweifelsfrei – und auch völlig zu Recht – von dem Geschehen rund um das legendäre Heilwasser aus den Tiefen des Urgesteins geprägt, haben Land und Leute über die Jahrhunderte natürlich noch viel mehr zu erzählen. Eine ehemalige Gemeinde, Würding, schauen wir uns auf der Runde, die auch den Ortsteil Gögging einschließt, näher an. Würding ist eine uralte Siedlung. Im Ortsnamensbuch bespricht Josef Egginger eine Urkunde aus dem Jahr 814 und weist dort schon frühmittelalterliches Gräberfeld hin. Ein äußerst seltener Fund sorgte dabei erst jüngst für Furore. „Sensationsfund: Bajuwaren-Prinzessin mit Gold und Perlen entdeckt“, jubelte PNP-Online. Zu Recht, denn sie war offenbar prächtig gekleidet und mit reichem Schmuck beerdigt worden. „Aufgrund ihrer Tracht kann sie der Elite der frühen Bajuwaren zugeordnet werden, erklärt Archäologe Spieleder. Ihre Kleidung lässt auf Beziehungen zum Herzogshaus in Regensburg schließen“, heißt es im PNP-Bericht von Sandra Matthes. Offenkundig haben unsere Vorfahren hier nahe des Inns, der damals natürlich noch ungezähmt war, brauchbare Lebensbedingungen vorgefunden.

 

Zurück zu unserer Tour: Schon von weitem ist die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu sehen. Das prächtige Gotteshaus gaben wir in Teil 33 dieser Serie bereits ausführlich behandelt. Weil gute Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe sind, ist sie ein guter Ausgangspunkt. Von der Kirche aus gehen wir der Unteren Inntalstraße entlang bis zur „Alten Taverne“, ein mächtiges und sehenswertes Gebäude, das hier gut als Wegmarke dient. An dieser Stelle biegen wir links ab in die Magazinstraße, der wir so lange folgen, bis uns ein kleines Schild den Weg zum Inn nach rechts weist.

 

An einer Schrebergarten-Anlage vorbei biegen wir bei nächster Gelegenheit nach links ab, um den Inndamm zu erreichen. Auf dem Damm herrscht reger Verkehr. Vor allem Radfahrer haben ihn für sich entdeckt. Kein Wunder, auf der ebenen Fläche lässt sich gut Radeln. Und der Damm ist breit genug und bietet wahrlich Platz für alle. Auch an Bänken zum rasten mangelt es nicht. Den mächtigen Inn spüren wir freilich auf dem größten Teil der Strecke nur. Selten lässt er sich blicken, eben dort, wo es kleine Lücken in den dicht gewachsenen Laubwäldern gibt. Doch auch die strahlen einen großen Reiz aus.

 

Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verlassen wir den Inndamm wieder und biegen links ab. Jetzt kommen zwei Landschaftsbilder zusammen: Der ursprünglich wirkende Gögginger Auwald vermsicht sich zusehends mit der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft. Linkerhand macht sich langsam aber sicher der Kößlarner Bach bemerkbar, der hier schon einen großen Teil seines Weges zurückgelegt hat, der im Kößlarner Grafenwald seinen Anfang nimmt. Zu Gesicht bekommen wir ihn erst, wenn wir die kleine Brücke erreichen. Der Anblick, der sich hier bietet, ist ein guter Grund für eine kleine Rast. Groß ist er geworden, der Kößlarner Bach. Für einen Moment mag man sich wie im Dschungel wähnen, so dicht bewachsen ist der Bachlauf von unterschiedlichsten Pflanzen, die allesamt eines eint: ihr saftiges Grün. Und der Bach scheint ein Paradies für Insekten zu sein. Libellen und Schmetterlinge wetteifern an einem warmen Sommertag geradezu darum, wer das bunteste Kleid trägt. Wir marschieren weiter und haben den Ortsteil Gögging gleich im Blick. Auch hier gibt es uralte Nachweise, etwa eine Urkunde aus der Zeit um 1150, als der Freie Ortwin mit dem Kloster Reichersberg tradierte, wie es Josef Egginger im Ortsnamenbuch beschreibt. Wir kommen über den Kirchweg nach Gögging, dem wir bis zur Kreuzung folgen. Dann geht es für ein Stück die Gögginger Straße entlang, ehe wir nach einer kleinen Siedlung links und anschließend rechts abbiegen können. Über den Sattlerweg kommen wir nach Würding zurück. Der Kirchturm weist uns einmal mehr den Weg. Eine Bitte am Schluss: Diese Tour ist nicht explizit ausgeschildert. Die Bad-Birnbach-App wird ausdrücklich empfohlen. Damit kann man sich die Strecke auf das Smartphone laden und sich bequem durch die Landschaft navigieren lassen.

Sankt Michael von Gögging

 Es ist ein schmuckes Kirchlein, das ihren Reiz hat – und eine lange Geschichte. „Schiff vermutlich romanisch. Chor spätgotisch, wohl erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Turm und Sakristei barock“ - so nüchtern beschreiben es die Autoren der „Kunstdenkmäler von Bayern – Bezirksamt Griesbach“ (1929). Zwar kann man nicht ohne weiteres in die Kirche gehen, dankenswerter Weise lässt sich aber immerhin ein Blick durch ein Gittertor auf das Innere werfen. Wir sehen einen Altar, der den bereits zitierten Experten zufolge im 17. Jahrhundert entstanden sein dürfte. Der Altar weist zwei umrankte Säulen auf. Das Altarblatt zeigt den Kirchenpatron Sankt Michael. Schön sind die vier Prozessionsstangen mit Leuchter haltenden Engeln und Heiligenfiguren. Ach ja, ein bemerkenswertes Detail gibt es noch an der Fassade, und zwar in Form einer Sonnenuhr. Da erinnert man sich gerne an die alte Volksweisheit: „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur“.